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”In deinen Träumen !!!” 05
 

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Sath erwachte irgendwann am Vormittag des nächsten Tages. Er und Heziar hatten sich ziemlich verausgabt, und der Weißhaarige schlief auch noch etwas tiefer. Sath selbst merkte schnell, daß sie sich nun wieder ein paar Meter voneinander lösen konnten, und so tat er es und setzte sich ein Stück weiter in die Juwelen und seufzte leise. Er dachte ein wenig nach, aber erst musste Heziar sich weiter beruhigen, damit sie dem Fluch besser auf den Grund gehen konnten.

Es dauerte noch etwas, bis auch der Weißhaarige wieder aufwachte und er stöhnte kurz, als er sich an den Kopf faßte. "Verdammt ... jetzt weiß ich, wie die dummen Menschen sich fühlen müssen, wenn sie Kopfweh haben. Wieso tut mir der Schädel weh ? Ich habe Selbstheilung, verdammt." Erst nach einer Weile konnte er seinen Kopf soweit bewegen, daß er ihm nicht mehr zersprang und blickte sich um, knurrte mißmutig und ließ den Kopf wieder auf die Diamanten fallen, auf denen er gelegen hatte. "Scheiße ... das war kein Traum, oder ?"

Sathrahs hatte in der Zwischenzeit schon ein wenig die Edelsteine sortiert und grinste nun schief. “Nein, kein Traum. Und ich vermute, die Kopfschmerzen kommen von dem Band oder so.” Er selbst hatte keine Kopfschmerzen, und legte einen sehr schönen Rubin auf seinen Haufen. “Ich hab überlegt, daß wir erstmal die Edelsteine sortieren und dann gemeinsam jagen gehen ... oder zuerst, wie auch immer. So bekommen wir etwas Ruhe in die Sache und vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit, ob man den Fluch doch brechen kann.”

Während der Geflügelte sprach, setzte Heziar sich auf und hielt sich mit einem leisen Stöhnen den Kopf, ehe er ein wenig neidisch zu seinem sichtbar fröhlichen Gegenüber blickte. "Schön, daß es dir so gut geht ... und du kannst Gift drauf nehmen, daß wir versuchen, diesen Scheiß zu brechen. Ich hoffe nur, die miese Kuh lebt noch, die den Mist verbockt hat - vielleicht gibt es ja Chroniken oder Legenden bei den dummen Bauern, die hier in der Gegend leben. Ansonsten fragen wir ein paar Drachen ... wenn man ihnen einen Speer an den Hals hält, werden sie sehr gesprächig. Und jagen klingt gut - ich habe Hunger, und wenn ich schon mit einem solchen Schädel rumrennen muß, dann will ich wenigstens einen vollen Magen haben !" Es war offensichtlich, daß Heziar eine mehr als nur miese Laune hatte - und er konnte sich gerade noch fangen und atmete gepreßt aus und ein, als er fühlte, wie das zuvor noch lockere Band wieder etwas fester wurde.

Sath verstand es ja auch, aber er versuchte, dabei ruhig zu bleiben. Wenn man ausrastete, wurde die Situation auch nicht besser. “Dann jagen wir zusammen. Und versuch, dich ein wenig zu entspannen, dann zieht das Band nicht so.”

"Pah ! Du bist noch ein Jungspund, dir macht das nicht viel aus, weil du noch überhaupt nichts kennst und weißt ! Ich lebe schon länger als du und habe genug Kämpfe mit Idioten ausgefochten und gewonnen, die meinten, sie könnten mich an sich binden ! Argh ... ja, wir sollten jagen, ich brauche was, um meine Wut loszuwerden." Heziar schnaubte wütend und stand langsam auf, ehe er seinen Lendenschurz von der Seite nahm und kurz an sich herabblickte. "Und wir sollten vorher baden - wir haben beide ein Bad wirklich nötig."

“Das glaube ich auch ... komm, ich kenne einige heiße Quellen, die dir gefallen werden. Und ja, ich bin jung und habe nicht so kämpfen müssen wie du. Aber ich kann dich trotzdem verstehen. Es bringt nur nichts, wenn man ausrastet, denn wenn wir zusammenkleben, können wir uns nicht bewegen.” Sath stand nun auch auf und ging langsam vor. Er fühlte, wie lang das Band war, und so konnten sie sich einige Meter voneinander entfernen.

Ihm folgte zunächst nur ein kurzes Knurren, doch dann kam auch Heziar langsam nach und nickte kurz, als sie schließlich an den Quellen ankamen. Sie lagen nur ein wenig von der Höhle entfernt und wenn er wetten würde, dann würde der Weißhaarige darauf setzen, daß es auch in der Drachenhöhle heiße Quellen gab, da der Drache sich sonst nicht darin eingenistet hatte. In dieser Höhle wäre jedoch kein Platz für den massiven Körper des Drachen gewesen, da die Höhlendecke gerade einmal doppelt so hoch wie die Dämonen war. "Sie gefallen mir wirklich - vor allem, weil mir die Hitze nichts ausmacht, da ich Feuermagie in mir trage. Dir geht es ebenso, oder ?" Noch während er sprach, warf Heziar seine Kleidung und Waffen an die Seite, ehe er kurz überlegte und dann einfach in das größte der Becken stieg.

“Ich habe da auch keine Probleme.” erwiderte Sath, und stieg zu Heziar in der große Becken. Er ließ aber etwas Abstand, damit der Helle sich nicht bedrängt fühlte, und seufzte nun wohlig. “Was schöneres zum Entspannen gibt es glaub ich nicht.”

"Gibt es - nämlich ein Bad in einem Vulkan oder in einem herrlich heiß brennenden Feuer. Aber das hier ist auch klasse und ich mag es, wenn das Wasser einen umspült." Da das Band nun nicht mehr so fest spannte, wurden auch die Kopfschmerzen Heziars langsam leichter und er schloß die Augen, als er sich langsam entspannte. Es war gut, daß Sath nicht zu nahe kam - denn sonst hätte der Weißhaarige wieder aggressiver reagiert und das wiederum hätte das Band wieder enger gezogen.

“In einem Vulkan ?” Sath kuckte deutlich verblüfft, denn so etwas hatte er noch nie gehört. “Ist das nicht doch ein klein wenig ZU heiß ?” Vielleicht erzählte Heziar noch ein wenig, denn Sath wusste im Grunde nicht wirklich viel über Dämonen.

Bei der Frage öffnete Heziar seine Augen einen kleinen Spalt und beobachtete den Schwarzhaarigen - doch als er sah, daß dieser die Frage ernst meinte, grummelte er leise und nickte. "Eigentlich nicht. Zumindest nicht für starke Feuerformer oder Wesen, die Feuer in sich haben wie Dämonen, Drachen und andere Wesen. Ich habe es einige Male ausprobiert, es ist durchaus ein Erlebnis. Kostet zwar etwas Kraft, da man seine Magie die ganze Zeit aufrechterhalten muß, aber es ist ein Erlebnis." Auch wenn es schon einige Jahrzehnte her war, so konnte Heziar sich noch gut daran erinnern und lächelte hart, als er sich an das Erlebnis mit dem Drachen erinnerte, der sich für ihn in seine Menschform gebracht hatte. "Ein Drache lud mich dazu ein ... er lockte mich mit seiner Menschform und dem Versprechen, daß es ein herrliches Erlebnis sei. Und er behielt Recht, auch wenn es mich viel Kraft kostete."

“Ein Drache ?” Auch das faszinierte Sath und er war verlockt, näher zu kommen ... er ließ es dann aber, da Heziar gerade anfing, sich zu entspannen. “Ich glaube, ich habe wirklich kaum etwas von der Welt gesehen.” Er war jünger als Heziar, aber irgendwie war er freier aufgewachsen.

"Pah - ich habe vielleicht mehr gesehen, aber ich habe kein Revier wie du es hast. Du bist neugierig, Hm ? So wie ich froh darum bin, ein wenig Ruhe zu haben. Aber es ist herrlich, wenn man umherzieht und sich nicht darum kümmern muß, daß einem Jemand sein Revier wegnimmt - so wie ich es immer wieder tue. Wie kamst du eigentlich hierher ? Du bist ein vollblütiger Dämon, Sath ... eigentlich solltest du noch unter deinem Vater lernen." Der Weißhaarige entspannte sich wirklich, da seine Kopfschmerzen fühlbar nachließen ... und irgendwie war er doch neugierig auf diesen jungen Dämonen, an den er nun gekettet war.

Aber so war es nicht und Sath wusste auch nichts über seinen Vater. “Ich kenne meinen Vater nicht ... es ist etwas seltsam. Aber ich bin irgendwann aufgewacht und wusste nichts mehr. Nur meinen Namen, mehr nicht.” Sath zuckte mit den Schultern und grinste verlegen. “Ich hab keinen blassen Dunst, was passiert ist.”

"Hä ?" Heziar hätte viel erwartet, doch ganz gewiß nicht das. "Wie kann man nichts mehr wissen ? Du bist ein Dämon ! So etwas wie Gedächtnisschwund gibt es bei uns nicht. Aber egal, scheint so gewesen zu sein." Er knurrte leicht, denn es war für ihn nicht angenehm, daß Sath so viel von ihm erfahren konnte, doch dafür im Gegenzug nichts zurückgab.

“Wenn ich wüsste was passiert ist, dann wäre es für mich auch leichter. Ich wüsste schon gern, wer mein Vater ist, und wo ich herkomme. Aber es ist alles wie weggeblasen.” Heziar war ein wenig eingeschnappt, das konnte Sath ziemlich deutlich sehen. “Vielleicht kommt die Erinnerung ja irgendwann wieder.”

"Wäre gut - es paßt mir überhaupt nicht, daß ich keine Ahnung davon habe, an wen ich nun gekettet bin !" Der weißhaarige Mischling wurde wieder etwas zornig ... denn wäre dies nur ein kurzer Fick gewesen, so hätte es ihn nicht im Mindesten interessiert. Doch die Sache sah nun anders aus, da er nicht von Sath loskam, solange der Fluch sie aneinanderkettete - und gerade dieses Band wurde nun wieder enger, da Heziars Wut stieg. "Verdammt ! Kann man sich denn nicht mal darüber aufregen, daß das Ganze hier stinkende, gequirlte Menschenscheiße ist ?! Argh - verdammt !"

“Ich bin auch nicht gerade glücklich, daß ich nichts mehr weiß. Ich habe das Beste draus gemacht, und bin meinen Instinkten gefolgt.” Daß ihr Band wieder enger wurde, konnte Sath gut fühlen, denn Heziar regte sich schon wieder gewaltig auf.

Und das war noch untertrieben. Denn sobald er nur einen leicht negativen Gedanken in Saths Richtung entwickelte, reagierte der Fluch und das Band wandelte sich von der Weichheit gut gegerbten Leders zu der Härte einer perfekt geschmiedeten Kette. Und diese Kette zog sich noch mehr zusammen, je glühender die Wut Heziars wurde. "Verdammt ! Es fängt schon wieder an ... lenk mich ab, sonst kleben wir wieder zusammen !"

“Ablenken?” Sath kuckte etwas verblüfft, reagierte dann aber und kam zu dem Weißhaarigen, um ihn leidenschaftlich zu küssen. Nur so konnte er ihn ablenken, da war er sich ziemlich sicher.

Es half auch wirklich, denn nun konnte Heziar seine Wut in den leidenschaftlichen Kuß setzen. Es reichte, daß er wieder ein weniger ruhiger wurde ... und auch das Band zwischen ihnen wurde wieder weicher, so daß auch die Kopfschmerzen, die wieder eingesetzt hatten, sich legten. Es fraß an ihm, daß sie so aneinandergekettet waren ... und daß er die Hilfe des Anderen brauchte, damit er wieder ruhiger wurde. Normalerweise war Heziar nicht so schnell wütend - doch zuvor hatte er immer die Wahl und war nicht so gefesselt wie jetzt. "Guter Schachzug, Kleiner ... es ist sehr schwer für mich, bisher habe ich meine Freiheit eisern verteidigt und es kotzt mich an, daß sie mir einfach genommen wurde."

“Ich kann es wirklich verstehen, ob du es glaubst, oder nicht. Wir sollten die Sache vernünftig angehen und kucken, ob wir etwas über den Fluch herausfinden. Ich meine, wir kommen schon zusammen aus, wir haben ja doch etwas gemeinsam. Sex und Juwelen ... Feuer und so.” Der Schwarzhaarige zog sich wieder ein Bisschen zurück, und lehnte sich an den Rand der heißen Quelle.

Ihm antwortete zunächst nur ein kurzes, hartes Schnauben. Doch auch Heziar mußte zugeben, daß sie einige Dinge gemeinsam hatten und so nickte er schließlich, lehnte sich selbst wieder zurück und schloß seine roten Augen. "Stimmt - wir haben einige Dinge gemeinsam. Außerdem sind wir beide jung ... wärst du so ein alter Knacker gewesen, hätte ich dich gekillt, auch wenn der Fluch mich dann wahrscheinlich auch getötet hätte."

“Ehrlich ? Ich hätte das auch gemacht.” Sath lachte leise, und ein Grinsen blieb auf seinen Lippen hängen. Er war ein recht fröhlicher Dämon, und vielleicht war es gut, daß er nichts von seiner Kindheit und Jugend wusste.

Das war eines der Dinge, die den weißhaarigen Mischling nun doch ein wenig wunderte. Auch er gönnte sich hin und wieder ein wenig Spaß, doch er war durch die lange Zeit als Kopfgeldjäger nicht annähernd so unbeschwert und fröhlich wie Sathrahs. Eine Fröhlichkeit, die sich auch in dessen Antwort zeigte und Heziar schmunzelte, als er kurz den Kopf schüttelte. "Ein Punkt für uns."

“Ja, so ist es.” Der Jüngere grinste erneut und seufzte schließlich. “Vielleicht können wir voneinander lernen. Ich weiß so wenig, und du so viel ... und ich bin etwas gelassener.” Etwas, das Heziar schon gebrauchen könnte - ein wenig Gelassenheit.

Jener grummelte nur und sein Gesicht verfinsterte sich - doch dann schnaubte er wieder und blickte aus abschätzend blitzenden Augen zu dem Jüngeren. "Liegt daran, weil du noch nicht weißt, was du jetzt mit mir verloren hast, Kleiner. Mal sehen, wie es läuft - es paßt mir noch immer nicht, aber ich will nicht die ganze Zeit an dir drankleben. Ich denke, wenn wir mit baden fertig sind, schaffen wir erst einmal den Schatz in deine eigentliche Höhle - wenn ich schon mit dir für die nächste Zeit zusammenleben muß, dann will ich das in deiner Höhle tun und nicht in einer Nebenkammer, die schlechter ist. Verstanden ?"

Sath wollte gerade den Mund aufmachen und etwas sagen, aber er schloss ihn wortlos und seufzte innerlich. Daran hatte er jetzt nicht gedacht, aber es musste wohl sein. “Also gut. Ich denke, anders geht es so oder so nicht. Aber wehe, du gehst an meine Schätze, dann ärger ich dich so, daß du nie wieder von meiner Haut kommst.”

Im ersten Moment blickte Heziar verblüfft auf den Anderen - doch dann begann er schallend zu lachen, warf dabei den Kopf in den Nacken und brauchte eine ziemliche Weile, um sich wieder zu beruhigen und kurz zu Sath zu grinsen. "Keine Sorge - ich denke, du wirst in deiner Höhle keine weißen, blauen oder lilanen Steine und auch kein Silber oder Platin haben, schließlich magst du es ja nicht. Und an den anderen Steinen habe ich kein Interesse, also wirst du mir hoffentlich nicht dauernd über den Nacken blicken, ob ich nicht etwas stehle."

“Hmmm ... okay, stimmt.” Mehr sagte der Jüngere nicht und lachte schließlich auch wieder. “Komm, lass uns jagen gehen, ich hab echt Kohldampf nach der Nacht. Ich könnte eine ganze Kuh verdrücken.” 

Auch Heziar hatte Hunger und nickte, ehe er kurz untertauchte und seine Haare auswusch. Erst dann tauchte er wieder auf und knurrte genießend, ehe er aufstand, aus dem Becken stieg und sich mit einer kurzen Feuerlohe trocknete. "Eine Kuh ... vielleicht, aber ein stattlicher Hirsch wäre noch besser, das Fleisch schmeckt einfach nicht so wäßrig." Das war etwas, das ihn immer ein wenig wurmte, wenn er in einer Menschenstadt war und das Fleisch der von Menschen gehaltenen Tiere essen mußte.

Sath lachte wieder, tauchte ebenso unter und trocknete sich ähnlich wie Heziar. “Ich mag das Kuhfleisch auch nicht unbedingt. Schlimmer finde ich das Fleisch von den Hausschweinen ... Wildschwein ist super, aber nicht diese Hausschweine.” Es schüttelte den Schwarzhaarigen bei der Vorstellung, und er verzog das Gesicht.

"Ganz genau. Ich habe einmal in einem Gasthaus ein absolut herrliches Wildschweingulasch gegessen - das war das erste Mal, daß ich gekochtes Fleisch wirklich genoß. Aber noch lieber mag ich es, wenn das Fleisch roh und blutig ist - möglichst noch warm und frischgetötet." Heziar wartete, bis auch Sath sich getrocknet hatte, ehe er seinen Lendenschurz anlegte.

Auch Sath zog sich an und atmete tief durch, da er sich so motivierte. “Dann zeige ich dir mal die Rotte, die ich neulich gesehen habe. Ich denke, der eine junge Eber dürfte jetzt fett genug sein, um ihn zu futtern.”

"Nun - ich weiß nicht, wie es dir geht, aber wir werden mindestens zwei Eber brauchen. Ich habe wirklich Hunger, und einer wird mir nicht reichen. Und wir sollten uns noch fertig anziehen, hm ?" Der Mischling schämte sich nicht für seinen Körper - doch es gab immer Probleme, wenn man nackt angetroffen wurde, da die Menschen so verschämt waren.

Damit hatte Sath keine Probleme, und das sprach er auch aus. “Ich finde, das reicht vollkommen ... und keine Angst, wir werden keinem Menschen über den Weg laufen, die einen Herzstillstand bekommen, wenn sie dich sehen.” Sath knuffte den Weißhaarigen und ging langsam vor, wohlwissend, daß Heziar nachkommen musste, wenn er nicht mitgezogen werden wollte. 

Jener knurrte nur wieder und folgte Sath, überlegte einen Moment, ob er seinen Speer mitnehmen sollte und entschied sich dann dagegen, ehe er kurz über die scharfkantige Vulkanlandschaft blickte. "Und wohin müssen wir ? Mit dem verfluchten Band bleibt uns eh nur fliegen oder laufen ... und sobald wir am Wald angelangen, sollten wir auch laufen. Du magst es vielleicht gewohnt sein, dich aus der Luft auf deine Beute fallen zu lassen, aber mit mir wird das ein wenig schwierig und ich habe nicht vor, ein tragbares Messer für dich zu spielen."

Sath lachte nur wieder und breitete die Schwingen aus. “Keine Sorge, ich kann auch ohne Sturzflug jagen.” Er winkte Heziar zu sich und hoffte, daß er ihn so sehr vertraute, daß sie zusammen fliegen konnten.

"Sehr aufmunternd." Natürlich war Heziar mehr als nur mißtrauisch - denn er selbst besaß keine Schwingen und es ging ihm gegen den Strich, daß er sich nun dem Schwarzhaarigen förmlich ausliefern mußte. Doch wenigstens ein gutes hatte dieser Fluch: Selbst, wenn Sath ihn fallenlassen würde, wäre es nicht schlimm, da das Band sie aneinanderkettete. "Einen Vorteil hat der Fluch - selbst wenn du mich fallenläßt, klebe ich an dir dran, da ich dann so wütend auf dich werde, daß kein Atemhauch mehr zwischen uns bleibt. Aber an deiner Stelle würde ich das nicht ausprobieren, Kleiner - denn selbst mit deiner Selbstheilung wird das verdammt schmerzhaft für dich werden."

Auf so eine Idee wäre Sath jetzt nicht gekommen, und er lachte erneut. “Bring mich nicht auf blöde Ideen.” Schließlich umfasste er den Weißhaarigen und erhob sich mit ihm in die Höhe. “So kannst du immerhin alles von oben betrachten. Vielleicht siehst du ja noch etwas interessantes.”

Heziar hielt sich mit den Armen am Hals des Geflügelten fest und knurrte nur mißmutig. "Als ob ich so etwas sehen könnte, Idiot ! Das nächste Mal machen wir das anders." Dann verstummte er wieder und drehte kurz mühsam den Kopf, nickte unmerklich, als sie ein wenig weiter weg zu den tiefen Mischwäldern flogen und schloß für einen Moment die Augen, als eine Windböe sie für einen Moment erfaßte. Er hatte es schon geahnt - und nun wußte Heziar es mit Sicherheit: Er haßte fliegen, vor allem, wenn er so wie jetzt auf einen Anderen angewiesen war und nicht richtig sehen konnte, wohin sie flogen.

 

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